Sonntag, 3. April 2011

So schnell kann`s gehen!

Am Mittwoch habe ich noch von der bevorstehenden Tarifrunde in der Chemischen Industrie geschrieben. Die Forderung lag derweil noch bei 7%. Genau einen Tag später kam bereits der Durchbruch, denn im nordrhein-westfälischen Bad Honnef einigten sich die Tarifparteien Donnerstagmittag nach einem zweitägigen Verhandlungsmarathon auf einen Abschluss von 4,1%, bei 14 Monaten Laufzeit. 4,7% wären wohl ein kleines bisschen schöner gewesen, dann hätte man nämlich die „7“ wenigstens hinter dem Komma erreicht!

Nach dem Abschluss sollen nun die bundesweit rund 550 000 Beschäftigten der Chemieindustrie 4,1 Prozent mehr Entgelt erhalten. Die Ausbildungsvergütungen werden übrigens einheitlich um 35 Euro angehoben. Außerdem wurde die Fortsetzung der Initiative »Start in den Beruf« vereinbart, die Jugendliche ohne Lehrstelle und ohne die dafür nötigen Qualifikationen unterstützt.

Unser IG-BCE Boss Michael Vassiliadis sprach von einem »guten, tragfähigen Kompromiss nach einer harten Auseinandersetzung«. Im vergangenen Jahr sei ein »Brückentarifvertrag in den Aufschwung« abgeschlossen worden, 2011 ein »Aufschwungtarifvertrag« so Vassiliadis. Der Abschluss zeige überdies, dass die Chemie-Sozialpartnerschaft eine »stabile Basis« sei. IG-BCE Tarifführer Peter Hausmann sagte dazu: »Wir wollten eine Marke setzen, die es in diesem Jahr in der Tariflandschaft noch nicht gegeben hat. Dieses Ziel haben wir erreicht. Ohne die Unterstützung der Beschäftigten in den Betrieben wäre uns das nicht gelungen.“

In der FDP kündigt sich derweil auch ein Abschluss an, oder man könnte hier auch besser sagen „Abschuss“ an. FDP-Chef Guido Westerwelle zieht nun offenbar die Konsequenzen aus der innerparteilichen Kritik und verzichtet auf den Parteivorsitz. Angeblich will Westerwelle seinen Rückzug von der Parteispitze noch heute Abend in der Parteizentrale in Berlin bekanntgeben. Nach den verlorenen Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz stand WW massiv unter Druck. Zuletzt waren auch führende FDP-Politiker immer mehr auf Distanz zu ihm gegangen. In der FDP war auch eine weitere Demontage Westerwelles nicht ausgeschlossen worden. Der Außenminister müsste womöglich auf die Funktion des Vizekanzlers verzichten, um die Rolle eines neuen FDP-Chefs im Kabinett zu stärken, hieß es. Damit stehen die Liberalen nach zehn Jahren unter seiner Führung offenbar vor einem Neuanfang mit Gesundheitsminister Rösler als Parteichef. Der 38-Jährige erwäge eine Kandidatur für den Parteivorsitz auf dem Parteitag im Mai, hatte es zuvor in führenden Parteikreisen geheißen. Auch Wirtschaftsminister Brüderle gerät von den „Jungen Liberalen“ (Julis) immer mehr unter Druck. Schauen wir mal, was da diese Woche noch so alles passiert. Wird bestimmt noch spannend, wetten?!

Übrigens schätzt man den finanziellen Schaden der Atomkatastrophe in Japan, derweil auf circa 200 bis 250 Milliarden Euro. Eine Menge Geld zwar, aber bei uns in Deutschland ist mal eine Mauer umgefallen – und das hat dann ganze 1,5 Billiarden gekostet!!! Aber der Atomkraftwerke Stresstest ist nun bei uns voll im Gange. Gerade testet man ob der Neckar bei Neckarwestheim, einen Tsunami verursachen kann!!!